Die Ausrüstung im Wandel der Zeiten

Hier findet man eine kleine Zusammenstellung zu meinen Ausrüstungsgegenständen im Wandel der Zeiten, zuerst viel Selbstgebautes, zum Schluß dann mehr aus dem Tauchshop und anderen Quellen.

In der DDR gab es nur wenig Zubehör, eigentlich nur die Tauchgeräte Hydromat I bis III (zeitweise sogar frei verkäuflich) mit dem zweistufigen Kompaktregler und später mit dem Einschlauchregler Hydromat 66 (Das Gerät MEDI 713, 2x3l, einstufiger Regler am Tragegestell verschwand etwa 1965 aus der Ausbildung). Dann gab es noch ein Tauchermesser ungarischer Herkunft, der Versuch einer eigenen Messerkonstroktion Namens Poseidon, die Flosse Hydroslip Super, später die Najade und eine Maske, die zum Tauchen auch nicht so recht geeignet war und natürlich einen Schnorchel. Wer konnte, bemühte die West-Tante o. ä., um zu einer besseren Ausstattung zu gelangen.

Bei den Anzügen sah es noch trüber aus. Ich begann mit dem Pinguin, einem Trockenanzug aus gummierten Gewebe ohne Druckausgleichsmöglickeit. Verschlossen wurde er mit einer Wickelmanschette an der Hüfte, die Ober- und Unterteil verband. Richtig dicht war das fast nie, dafür konnte man sich in 30 m Tiefe wegen der zusammenmgepressten Falten kaum noch bewegen.

Im Winter 1965/1966 bekam ich dann 3 m² Glattneopren, 4mm dick, und konnte mir dann mit Hilfe eines Freundes meinen ersten Neoprenanzug zusammenkleben. Da er ohne Kaschierung war, wurde er im Sommer mit Seife und im Winter mit Talkum angezogen. Auch Eistauchen wurde mit dieser Materialstärke bewältigt. Später kamen dann tschechische Neoprenanzüge in die GST, die wegen ihrer Geschmeidigkeit auch Brettopren genannt wurden.

Lampen wurden meist mittels Fahrradschlauch und handelsüblichen Taschenlampen selbst gebaut, später gab es eine ähnliche industrielle Konstruktion, die aber auch nicht viel taugte. Jackets und andere Auftriebsmittel gab es nicht, also mußte man vor jedem Tauchgang die Bleimenge sorgfältig planen.

Trotzdem waren es schöne und aufregende Zeiten.

Tauchgerät MEDI 713 des VEB Medizintechnik Leipzig, 2 x 3l, Regler einstufig, gegen den Druck dichtend, Regler fest mit dem Tragegestell verbunden. Flaschen mußten zum Füllen abgebaut werden

Regler Bonito 65, Konstruktion Günter Schumann (1965), Ausführung Uwe Mattern. Regler ist einstufig, mit dem Druck dichtend, mit Injektordüse, Gehäuse Messing vernickelt.

T-Stück aus Messing mit Kupferrohr für den zweiten Flaschenanschluß zum Höhenausgleich am Ventil, Verschraubungen geteilt, um das durchgängige Verchromen zu sichern

Links typische zweite Stufe eines Einschlauchreglers. Die erste Stufe war kolbengesteuert, im Durchmesser passte alles in das Anschlußgewinde R5/8".
Rechts Eigenbau eines zweistufigen Kompaktreglers, erste Stufe mit dem Druck, zweite Stufe gegen den Druck dichtend

Die wahrscheinlich kleinste Hochdruckstufe der Welt aus der größten DDR der Welt.
Hergestellt im Leipziger Raum (es gibt bestimmt jemanden, der das genau weiß) und trotz einfachster Bauweise hat sie viele Jahre zuverlässig ihren Dienst versehen. Auch ohne Vereisungsschutz und Kompensation für einen konstanten Mitteldruck konnte man damit lange und auch tief tauchen. Dieses Prinzip der kolbengesteuerten ersten Stufe fand sich in vielen Amateurkonstruktionen wieder.

Links Regler Hydromat, VEB Medizintechnik Leipzig, zweistufig, kompakt, wurde mit 1 bis 3 7l-Flaschen als Hydromat I, II oder III verkauft.

Rechts Hydromat 66 (ab 1966), Einschlauchregler, beide Stufen mit dem Druck dichtend, daher zusätzliches Sicherheitsventil im Mitteldruckbereich.

Nachbau des Poseidon-Reglers Zyklon 300.
Es gab einen kompletten Zeichnungssatz und man konnte Federn, Membranen und Hebel zukaufen. Die Lieferung kam aus der Leipziger Gegend.
Der Regler funktionierte viele Jahre sehr zuverlässig. Ein Anschluß für einen Inflatorschlauch wurde später hinzugefügt.

Links Gewichtsgurt mit schraubbaren Gewichten, Konstruktion u. Ausführung Uwe Mattern.

Rechts Tauchermesser Pirat, Ungarn, mit Telefonkabel zur Sicherung des Messers bei Transport und Gebrauch

Flosse Najade, lieferbar in den Größen 0 bis 4, in der DDR entwickelt, zuerst im VEB GUWELIN produziert, später in Ungarn hergestellt, auch als schwimmfähige Ausführung, erkennbar an gelben Flecken der zweiten, leichteren Gummimischung.

Flosse Hydroslip Super, hergestellt vermutlich auch beim VEB Guwelin in Berlin. Es handelte sich um eine hinten offene Flosse mit Fersenband. Das Exemplar wurde 2006 im Tonsee bei Pätz gefunden, wo es schon sehr lange gelegen haben dürfte